IFA Kombinat IG
entdecken sie Wartburg und Co und einen Kerzenstecker voll Verkehrspoesie!

Poesie 2014

Dezember:

Ein Radlader

Am Stadtrand von Moskau, würde man sagen,
lag eine Siedlung im Nadelbaumwald.
Es gibt hier bei Weitem noch schlechtere Lagen,
die Sonne schien auf den vereisten Asphalt.

Vor Ort stand ein Lada, es war wohl ein blauer,
doch nachts hat wohl jemand drei Räder gestohlen.
Nun hat der Besitzer wohl Sorgen, genauer;
er muss sich ein neues Radtrio holen.

Pneus müssen her, mit Frust in den Kiefern
sucht er das nächste Reifen-Rad-Lager.
Das ist doch nicht fair, denn keiner kann liefern,
bis er was kriegt, fährt er Einradlada.



November

Blinde Piloten


Zwei scheinbar wirklich blinde Piloten

liefen fast tastend durch ihren Jet,

die Passagiere dachten: Idioten,

das soll wohl ein Witz sein, nicht gerade nett.


Mit Blindenstock, Hund und Sonnenbrille

eierten beide Piloten nach vorn,

Gelächter wich plötzlich ängstlicher Stille,

beim Starten der riesigen Flugzeugmotoren.


Das Flugzeug gibt Gas, die Fluggäste stöhnen,

man sieht schon das Gras, hört man wen tönen.

Schneller und schneller, die Startbahn geht aus,

Panische Schreie. Lasst uns hier raus!


Im letzten Moment beginnt sie zu schweben,

langsam atmen die Fluggäste auf,

da sagt der Pilot zu seinem Kollegen:

“Wenn keiner mehr schreit, geht der Start mal daneben

und wir alle mit drauf…“

 


Oktober

Parkplatzsünden

Beim allabendlichen Parkplatzsuchen
steht er schon da, rotzfrech, vor dem Haus,
halb auf dem Radweg, erst hört man sie fluchen,
dann weichen sie doch auf die Straße aus.

Eigentlich steht fast er immer bescheiden,
er fährt halt den tollen Top-BMW,
dem müsste man es mal so richtig zeigen,
denke ich mir, wenn ich ihn seh’.

Dann kamen Beamte mit steinernen Mienen.
Erst schrieb man, dann rief man den Abschleppkran,
der kam und vollstreckte, dann winkte er ihnen,
sie schmunzelten etwas, dann sind sie gefahr'n.

Na endlich trifft es mal einen von denen,
dachte ich, bis ich den Fahrer dann sah,
er sackte zusammen mit Herzschlag und Tränen,
das Auto geliehen und jetzt nicht mehr da.

Wegen der Oma, die er täglich fährt
parkt er so frech, so hat sie’s nicht weit.
Die Stadt hat den eigenen Stellplatz verwehrt.
Och nö, jetzt tut er mir auch noch Leid…



September:
Neuwagen

Der neue Wagen ist wirklich ein Renner,
voll Schnickschnack und alles in Leder gehüllt.
Sportliche Sitze, recht selten, für Kenner
und Hubraum mit deutlich mehr Hubraum befüllt.

Was musstest du für den Wagen denn legen?
Ach eigentlich nur die Geige vom Sohn.
War die so wertvoll? Das kannst doch nicht geben.
Für die Autoverkäufer, die unter uns wohnen
war sie das schon…



August

Lotus

 

Ein Gewächs mit zarter Blüte,

Bienen kommen gern in Scharen,

wissen um die große Güte…
…ich will lieber einen fahren.



Juli
Fähnchen

So manch einen sah man mit fleißiger Hand
sein Fahrzeug zum Fussballfan umdekorieren.
Wem das Trikot im Bauchbereich spannt,
der fährt es eben am Spiegel spazieren.




Juni

Gebrauchtwagengarantie

So, Herr Verkäufer, der Wagen ist schön,
bekommt man denn auch eine Garantie,
 
wenn man bei ihnen das Auto kauft?
Natürlich, das ist doch kein Problem,
wir garantieren, ganz exklusiv für sie,
der Wagen ist absolut gebraucht.



Mai
Werkstattgeflüster

Der Werkstattkunde kam ziemlich geladen,
er brachte vor Tagen seinen Wagen,
nach dessen Versagen.
Nun kam er, um nach der Diagnose fragen.
Vielleicht war ja nur die Batterie gekappt,
es hat auch schon länger so komisch geknackt,
er stotterte oft, der Schaltknauf ist ab…

“Was soll ich noch sagen,
die Batterie ist an sich völlig in Takt,
sie bräuchten lediglich einen neuen Wagen.“ 



April
Unglück, Glück & Pech

Die Reifen kreischten und verbrannten,
als sie um den Bremsweg rangen
und letztlich erst in den Hydranten,
dann in den Unfallgegner drangen.

Überschlagen und verbogen
blieben beide Wagen stehen.
Als die Schwaden sich verzogen,
haben sie sich erst gesehen.

Der eine sagt; „Was für ein Glück,
dass wir hier überhaupt noch leben,
Ich habe etwas Cognac mit,
wir sollten erst mal einen heben.“

„Einverstanden“, sagt der zweite,
„jetzt ist das Schlimmste ja geschehen.“
und er trank nach dieser Pleite
gleich zwei Becher noch im Stehen.

„Sie trinken nichts? Kommen sie rüber!“
sagt er dann bei Becher drei.
„Ach wissen sie, ich warte lieber
erst mal auf die Polizei.“



März
Die Reifenprüfung

Ein Wagen steht mit Plattfuß im Graben,
man sieht eine Igelfamilie kommen,
sie jubeln und tanzen, dann hört man sie sagen:
"Endlich hat einer von uns mal gewonnen…"



Februar
Schokoladenladen

Ein Lastkraftwagen aus Baden Baden
war dicht bis unter das Dach beladen,
mit hundert Lagen Schokoladen,
doch nördlich von Hagen fuhr er in den Graben.
 
Nun fraßen die Raben all die sündhaften Gaben,
und Kinder darben vor dem Schokoladen,
beklagen, dass sie gewartet haben
und Sparschweine wurden umsonst zerschlagen.
 
Doch hinter dem Graben taumeln seit Tagen
die schokoladengemesteten Raben.
Sie konnten ihr Bauchweh kaum noch ertragen,
weshalb sie auch starben.
Die Kinder hörte man trotzdem nicht sagen;
„Bloß gut, dass wir keine Schokoladen
vom Schokoladenladen gegessen haben.“

(Der Hersteller muss nun auf einen anderen Wagen
Schokoladen für den Schokoladenladen laden.)



Februar / außerordentlich
Ein Stück Geschichte

Da steht ein Schreibtisch, doch er bleibt leer,
da saß er früher und telefonierte.
Er regelte Reklamationen und mehr,
einer, der Kundendienst perfektionierte.
 
Da steht noch ein Schreibtischstuhl daneben,
müde, er hatte doch reichlich zu tragen.
Er schleppte Geschichte und beständiges Streben,
sie sorgfältig in die Bücher zu graben.
 
Da liegt noch ein Bleistift, wie gerade geschrieben,
von einem, der liebte, was er da tat,
einem, der kämpfte bis zum Erliegen
und aufrecht aus dem Lichtkegel trat.
 
Und plötzlich kommt dann der letzte Besuch.
Man geht ganz benommen und schweigt.
Da steht noch sein Name unter dem Buch
und bleibt.

(am 2. Februar 2014 ist Michael "Mike" Stück von uns gegangen, das Kombinat verneigt sich) Link: Allgemeiner Wartburgclub Eisenach über seine Person




Januar
Frauen am Steuer

Neulich fuhr ich auf der A 2,
gemütlich zweihundert, ich hatte ja Zeit,
da zog eine Frau im Ferrari vorbei
und machte gerade ihr Makeup bereit.
Sie trug sich, in den Rückspiegel sehend
Lidschatten auf, die bringt sich noch um.
Ich schreckte zusammen, augenverdrehend
und riss aus Versehen mein Lenkrad herum.
 
Mein Auto schwankte, der Kaffee verkippte,
mein Handy fiel runter, mein Chef war noch dran,
mein Sandwich beschmierte das feingerippte
Sakko von mir, dann brannte es an,
da meine Kippe aus dem Mundwinkel rutschte.
Ich bin fast erstickt, das kann doch nicht sein,
nur weil ich an einem Halsbonbon lutschte
dann schlug mein Auto in die Leitplanke ein.
 
Willst du noch mehr?
Ach, sind wir mal ehrlich,
Frauen sind im Straßenverkehr
viel zu gefährlich!

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