IFA Kombinat IG
entdecken sie Wartburg und Co und einen Kerzenstecker voll Verkehrspoesie!

Poesie 2016

Dezember
Wintertag

Ja, es ist Zeit. Der Herbst war so bunt.

die Weste kommt unter die Sommersachen,
Daunenschals machen jetzt warm und gesund.


Nun los, Winterreifen müssen jetzt sein;

es friert bestimmt die kommenden Tage,

Scheibenwischer und ganz ohne Frage

sollte auch Frostschutz ins Fahrzeug hinein. 


Wer jetzt keine Garage hat, baut keine mehr.

Wer draußen parkt, wird draußen bleiben,

wird frösteln, zittern und kratzt an den Scheiben

und rutscht in den Alleen hin und her,

wenn Schneeschieber abseits Schneehaufen treiben.

114 nach R.M.R.



November

Kopfbahnhöfe


Wir alle rasen im Zug über Schienen,

ein Leben lang und niemand kommt raus.

Die Schlauen lasen in Fachmagazinen,

die Glücklichen schauten zum Fenster hinaus!



Oktober

Technische Probleme


“Das Triebwerk macht Zicken, so fliege ich nicht.

Das Teil ist kaputt, es muss sofort raus!“

Der Flugkapitän ist wütend und bricht

ja geradezu in einen Wutanfall aus.


Das hören die Gäste, die Tür stand wohl auf,

sie denken: Oh je, was soll denn jetzt sein,

doch keine 15 Minuten darauf

setzen die beiden Triebwerke ein.


“Frau Stewardess, wurde ein Wunder vollführt,

in 15 Minuten ein Triebwerkstausch?“

“Nein, nein, das Triebwerk blieb unberührt,

wir tauschten jedoch den Piloten aus.“




September

Autobahnkreuz


Es hat wohl sein Kreuz zu tragen,

besonders in heutiger Zeit

würde es Überdruss klagen,

könnte es nur etwas sagen.

Nein, es erträgt nur und schweigt.


Ein Kreuz mit Kreuzen beladen,

ächzt unter all seiner Last.

Im Kreuzgang am Kreuz eigeschlagen,

so wurde vor wenigen Tagen 

ein weiteres angebracht.





August
Der Tech Nick


Er war ein Kenner im Technikbereich,

der Innbegriff für Beratungsniveau,

ein Ansprechpartner beim Preisvergleich,

im Markt, im Netz, ja online sowieso.


Er starb im Dienst, er hat alles gegeben,

Tech Nick hat jeden glücklich gemacht.

Als Held der Arbeit verlor er das Leben

und Pick Nick fragte: „Was hat’s ihm gebracht?“




Juli

David vs. Goliat


Der Straßenbahnfahrer ist nur noch am Fluchen,

ein Radler vor ihm fährt zwischen den Schienen

und macht keine Anstalt das Weite zu suchen,

Fahrgäste schauen, verziehen die Mienen.


Unmöglich die Kontenance noch zu wahren:

„Etwas mehr Rücksicht würde sich lohnen,

können sie nicht woanders fahren?“

Der Radler lacht hämisch: „Nun ja, ich schon!“




Juni

Alles Ansichtssache


Ach ja, diese ganzen Möchtegernfahrer,

was ist, wenn man denen die Stromzufuhr trennt?

Kein ABS, kein Abstandswarner,

kein vollautomatischer Parkassistent?


Tja, dann hat sich die Wahrheit gezeigt,

die kriegen das Auto ja gar nicht vom Fleck,

geschweige denn auf, wenn die Funk ZV streikt.

Digital Natives im Auto verreckt…


Dann kommt wieder meine mechanische Zeit,

dann zeigt euch der Papa mal, was er so kann,

ich rufe die Jungs an, macht euch bereit.

Och nö, jetzt komm schon, es ist doch soweit;

Wie geht mein beschissenes Smartphone bloß an…



Mai
Rod Stewart

In der Formel 1, am Rande
sitzen Leute mit Funktionen:
So auch hinter jener Bande,
wo die Rennaufsichtler thronen.

Einer kämpft mit Allergenen,
Nase läuft das ganze Rennen,
weshalb Kollegen, die das sehen,
ihn immerzu “Rotz Steward“ nennen.




April

Stau, Stau und noch nochmals Stau

Der Kopf aus dem Fenster.
Was ist denn nur los?
Der Typ mit dem Benz da
macht sich ganz groß.

Motor aus, Motor starten
und ein paar Meter weiter wieder warten…

Abgeschnallt, ausgestiegen,
hin und auch her überlegt,
Radio an, Radio ausgeblieben.
Jetzt ist es sowieso schon zu spät.

Motor aus, Motor starten
und ein paar Meter weiter wieder warten…

Durst und was knabbern
könnte man gut,
die Kinderlein plappern,
weil sich nichts tut.

Motor aus, Motor starten,
ach nee, noch nicht, also wieder weiter warten…

Leute lehnen an den Wagen,
andere glotzen stur nach vorn,
ging’s schneller, seit sie sich drüber beklagen?
Farbe bekommen, Haltung verlor’n.

Motor aus, Auto parken
und wimmernd weiter warten...

Dann endlich ein Zeichen,
ich fahre ganz dicht
der Abstand muss reichen,
er reicht leider nicht.

Motor aus, Front zerdrückt, 
Fahrlust verlor’n,
im Unglück ein Glück,
denn jetzt stehe ich wenigstens vorn!



März

Die Heimfahrt


Gar nicht mehr weit, gut zu lösen,

Straßenmarkierungen ziehen vorbei,

nebenan, die Mitfahrer dösen,

Verkehrsschilder-Countdown, viertel vor drei.


Diesel brummt, Fahrt neben Bäumen,

Ausfahrt, Parkplatz, Brücke, Schild.

Wirklich gehört? Schon am Träumen?

Bleischwere Lider blinzeln wie wild.


Zwei vor Drei, Sekunden verschwinden.

Hab ich die Standspur tatsächlich gestreift?

Seit wann kann das Radio den Sender nicht finden?

Der Rüttelstreifen hat furchtbar gekreischt.


Schlag drei schlug ich ein, keine Schmerzen,

Stille, bewegungslos, wie der Verstand.

Nonstop zwischen Fahren und Kerzen,
Licht aus, ein Kreuz mehr steht am Rand.




Februar

Youngtimer


Langsam kommst du in die Jahre,

die Gebrechen werden mehr,

Teile sind schon rare Ware,

klare Daten gibt’s nicht mehr.


Warst ein günstiges Vergnügen,

heute gehst du schon ins Geld.

Manchmal bleibst du leider liegen,

Todesurteil scheint gefällt.


Nein, ich fahre dich zu Messen,

Altersteilzeit auf Saison,

Basteln, Putzen nicht vergessen,

"H“ wird ins Visier genommen.


Dosenbier und Fertigpizza

sind schon fast Vergangenheit, 

heute trinken die Besitzer

Wein, so ändert sich die Zeit.


Bald bin ich wohl Teil der Alten,

von dem junge Fans erzählen;

Der hat seinen lang’ behalten,

wird ihm später sicher fehlen.



Januar
Die Rostgarantie

Sollte in den nächsten zehn Jahren
Ihnen kein Bisschen Rost widerfahren,
bitten wir sie, zu ihrem Händler zu geh’n:
Die beheben dann umgehend dieses Problem!

 

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